Wasserstofftechnik vom Innovationsführer H-TEC SYSTEMS am Standort Augsburg

Dr. Wolfram Dietz, bifa Umweltinstitut GmbH

Dr. Wolfgang Spiegel, CheMin GmbH

Dr. Markus Forstmeier, H-TEC SYSTEMS GmbH


 

27. März 2019: UMWELTKOMPETENZ VOR ORT im bifa Umweltinstitut

Im Anfang war der Wasserstoff - innovative Lösungen für die Energie- und Rohstoffversorgung der Zukunft

Das KUMAS UMWELTNETZWERK, der VDI Augsburger Bezirksverein und der VDE Südbayern hatten am 27. März 2019 zusammen mit dem bifa Umweltinstitut in die Umweltmeile in Augsburg eingeladen. 

Der Geschäftsführer der bifa Umweltinstitut GmbH, Prof. Dr.-Ing Wolfgang Rommel und Thomas Nieborowsky, Geschäftsführer des KUMAS e. V., konnten hierzu 33 Teilnehmer begrüßen.

Mit der Kopplung von Strom- und Wärmenetzen die Klimaschutzziele erreichen - große Anstrengungen sind notwendig!

Zur Erreichung der Pariser Klimaziele und des angestrebten Reduktionsziel für CO2 von -95 % bis zum Jahr 2050 sind noch gehörige Anstrengungen notwendig, so Dr. Wolfram Dietz, Projektmanager Energie, Wasser und Umwelt beim bifa. Speichertechnologien und -konzepte müssen dringend weiterentwickelt werden, um die Schwankungen in Angebot und Nachfrage nach Wind- und Solarstrom auszugleichen. Die Sektorenkopplung bietet hier Lösungsansätz und in der Gemeinde Fuchstal wurde so die Effizeinz der vorhandenen Energiesysteme gesteigert. Zentrales Element ist ein Wärmespeicher, der überschüssigen Strom in Form von Wärme speichert. Darüber wird ein Fernwärmenetz unterstützend zur vorhandenen Biogasanlage gespeist. Das Projekt wurde durch das BMU im Rahmen der "Nationalen Klimaschutzinitaitive" gefördert.

Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm im Drehrohrprozess

Nach der neuen Klärschlammverordnung sind große Kläranlagen gefordert, aus ihren Klärschlämmen Phosphor zu Düngezwecken zurückzugewinnen. Ein innovatives Vefahren hierzu stellte Dr. Wolfgang Spiegel, Geschäftsführer der CheMin GmbH vor. Beim Drehrohrofenverfahren bleibt Monoverbrennungsasche übrig, die unmittelbar als Sekundärrohstoff für Düngemittel verwednet werden kann. Die Rückgewinnung von Phosphor kann so mit der Entsorgungssicherheit für Klärschlamm gekoppelt werden. Da Drehrohrofenprozesse seit langem technisch hervorragend erforscht sind, stellt diese Art der Klärschlammbehandlung einen relativ einfachen Weg zur Rückgewinnung von wichtigen Rohstoffen dar.

Dezentrale Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien

Die Entwicklung der Wasserstofftechnik durch den Innovationsführer H-TEC SYSTEMS stellte Dr. Markus Forstmeier, Leiter Business Development und Vertrieb der H-TEC SYSTEMS GmbH vor. H-TEC SYSTEMS ist Tochter der GP Joule GmbH, die in diesem Jahr ihr 10jähriges Jubiläum feiert. H-TEC SYSTEMS hat sich das Ziel gesetzt, Strom aus erneuerbaren Energien möglichst kostengünstig in Wasserstoff umzuwandeln. Hierzu entwickelt die Firma Elektrolyseure, die bei optimaler Leistung mit der PEM-Elektrolysetechnik Wasser in die Grundbestandteile Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) zerlegen. Der so gewonnene Wasserstoff kann für vielfältige Zwecke eingesetzt werden und stellt eine effektive Art der Speicherung dar. Im großtechnischen Einsatz wird dies nun erstmals am GP Joule-eigenen Standort in Nordfriesland erprobt. Überschüssiger Windstrom wird so in Form von Wasserstoffgas gespeichert und treibt z. B. Busse für den öffentlichen Nahverkehr oder auch Privat-Pkw an. Auch die erneute Verstromung z. B. in Brennstoffzellen ist möglich. Beim anschließenden Rundgang durch das Technikum des bifa Umweltinstituts konnten sich die Teilnehmer die Montage eines 1 MW PEM-Elektrolyseurs ansehen.  

Die Teilnahme an der Umweltkompetenz vor Ort ist exklusiv Mitgliedern des KUMAS e. V., des VDI Augsburger Bezirksvereins und des VDE Südbayern vorbehalten.